Geschichte
Ein landwirtschaftlicher Betrieb unterhielt eine Gastwirtschaft mit Poststelle. Später wurde von dem Sohn die Milch täglich von jedem Landwirt des Ortes eingesammelt und zur Vermarktung in die Meierei des Nachbarortes Fuhlenhagen gebracht. Dieser besagte Betrieb wurde 1990 verkauft und von dem neuen Besitzer in ein Frühstückslokal umgewandelt.
Ferner befanden sich 3 kleine und 1 großer Handwerksbetrieb im Dorf - z. B. Tischlerei, Malerei und Zimmerer. Der größte Arbeitgeber im Ort war das Sägewerk mit Zimmerei und Baugeschäft des Johannes Siemers. Ober Holzpantoffel, Besenstiele, Waschbretter, Stühle, Schlitten, Holzharken und Paletten bis hin zu Schränken wurde hier so ziemlich alles aus Holz gefertigt. Die Baumstämme wurden mit Pferdegespannen aus den umliegenden Wäldern geholt, im Sägewerk geschnitten und bearbeitet. Auch eine Schmiede befand sich auf dem Gelände. Materialbezogene Reparaturen wurden ausgeführt, insbesondere wurden hier auch die reichlich vorhandenen Pferde mit Hufeisen beschlagen. Im August 1968 wurde dieser Betrieb durch ein Feuer zerstört und später nur als Zimmerei weiter geführt. Es gab zwei Lebensmittelgeschäfte. Der Besitzer des einen fuhr in die umliegenden Dörfer, um dort die Bewohner mit den nötigen Lebensmitteln zu versorgen. Der andere fuhr zum Wochenmarkt nach Bergedorf.
Es gab auch eine Dorfschule. Von der 1. bis zur 9. Klasse wurden alle Schüler in einem Raum unterrichtet. In den Jahren 1945 bis 1947 gab es für die Schüler die Schulspeise. Seit 1968 ist die Schule geschlossen. Die Talkauer Schulkinder werden jetzt in der Dörfergemeinschaftsschule Breitenfelde unterrichtet.
Eine Autowerkstatt mit Tankstelle wurde - an der Bundesstraße eingerichtet. Die Tankstelle später aufgegeben und heute unterhält Carfit eine Auto - Reparatur - Werkstatt. Eine 2. Gastwirtschaft, die Pony Kate, folgte 1964.Diese wurde 1991 verkauft und in Talkauer Hof
Die erste Wohnsiedlung entstand neben der Sägerei. Es waren 4 Wohneinheiten, 1948 folgten Lehmhäuser, die an Arbeiter dieses Betriebes vermietet wurden. Im Jahre 1952 wurde eine Siedlung mit 10 Wohnhäusern erbaut. (Hermann -Aue - Siedlung, damaliger Bürgermeister). Hier entstand ein Elektrogeschäft mit Verkauf von Haushaltsgeräten, ein Friseurladen, ein Malerbetrieb und eine Tischlerei.
Die zweite Siedlung, Friedhofstraße konnte 1966 erbaut werden. Es folgten 1974 Breitenende und 1980 Am Blöcken. Die erste zentrale Abwasserbeseitigungsanlage Breitenende wurde erbaut. Später die zweite am Eschensaal.
1956 wurde Talkau zum Schönsten Dorf auserwählt. Am 13. September 1980, feierte Talkau den 750sten Geburtstag und 60 Jahre Freiwillige Feuerwehr unserer Gemeinde, so hieß es in der Einladung.
1994 folgte die zentrale Brauchwasser - Versorgung durch die Stadtwerke Mölln, ebenso die Erdgasversorgung. Insgesamt haben sich bisher 50 Haushalte in der 468 Einwohner Gemeinde für den Erdgasanschluß entschieden.
Die kulturellen Vorkommnisse in Talkau: Seit ca. 1900 Jagdgenossenschaft, 1920 Feuerwehr, 1949 DRK, 1952 Sparclub Weihnachtsfreude, 1961 Musikzug der Feuerwehr, 1973 Frauenkreis, 1975-1983 wurde ein Spielkreis von der Kirchengemeinde eingeführt. Ab 1983 bis heute von der Gemeinde unterhalten, 1977 Sportverein - Fußball, 1978 Damen Gymnastik, 1984 DG-Tennis, 1997 Verein zur Förderung der Jugendarbeit des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Talkau e.V.
Als die Gastwirtschaft 1990 verkauft wurde, fehlte der Gemeinde ein Veranstaltungsraum. Es wurde der Gedanke gefaßt, ein Dorfgemeinschaftshaus zu bauen. Nach langen Überlegungen wurde dieses Haus neben dem Feuerwehrgerätehaus gebaut, am 13. Dez 1996 war Richtfest und im August 1997 Einweihung.
Zum heutigen Zeitpunkt gibt es nur noch zwei landwirtschaftliche Betriebe, ein Elektrobetrieb, eine Zimmerei, ein Baustoffmarkt, ein Handel mit Schweißtechnik, eine Werbeagentur und einige kleine Gewerbebetriebe.
Text: Bernd Langbecker(†)